Jetzt kommt das Innviertel zum Zug – Innviertler Verkehrskonzept

Baustellenbesichtigung Busterminal Ried im Innkreis

Das lang ersehnte und wichtige Innviertler Verkehrskonzept, wurde 2017 im Oberösterreichischen Landtag beschlossen. „Alle Weichen für das Innviertler Verkehrskonzept wurden gestellt. Als zuständiger Infrastrukturreferent freue ich mich, dieses lang ersehnte Verkehrskonzept nun umsetzten zu können“, betont Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Die regionalen Kraftfahrlinienkonzessionen für das Innviertel laufen im Dezember 2018 aus.

Im Zuge des neu aufgestellten, regionalen Verkehrskonzeptes kommt es zu Angebotserweiterungen im öffentlichen Verkehr. Mit dem Ausbau des Busverkehrs werden jährliche Gesamtinvestitionen von etwa 12,7 Mio. Euro getätigt. Dies entspricht jährlichen Zusatzinvestitionen von circa 4,6 Mio. Euro in den ÖV. Diese Neubestellungen werden auf eine Laufzeit von zehn Jahren getätigt. Das
Gesamtkonzept setzt sich aus regionalen Unterkonzepten der Bezirke Ried, Braunau und Schärding zusammen. Ebenfalls werden in diesem Zusammenhang auch Infrastruktureinrichtungen erneuert, modernisiert und neu errichtet. Der Bahnhof Ried soll als Drehscheibe und wichtiger Verknüpfungspunkt zwischen Bahn und Bus ausgebaut werden. Infrastrukturelle Voraussetzung ist die Errichtung eines Busterminals am Rieder Bahnhof. Die Regionalbuslinien werden konsequent auf die Zuganschlüsse ausgelegt. Neben den effizienten Vertaktungen kommt es zu einer zusätzlichen Ausweitung des Fahrplanangebots.

Rieder Busterminal als essentieller Baustein für das Innviertler Verkehrskonzept

Für die Umsetzung des Regionalverkehrskonzeptes (RVK) für den Bezirk Ried mit
Fahrplanwechsel Dezember 2018 ist es zwingend erforderlich, in der Bezirkshauptstadt Ried/I. einen Busterminal zu errichten. Da mit Umsetzung des RVK’s neu insgesamt elf Buslinien den Bahnhof Ried bedienen werden, wird die Busdrehscheibe am Bahnhofsvorplatz im Bereich der ehemaligen Güterverladung errichtet.

Der Busterminal wird der Stadt und den Fahrgästen folgende Vorteile bringen:
– direkter Umstieg von den Zügen zu den Regionalbuslinien und zum Citybus mit kurzen,   attraktiven und barrierefreien Umsteigewegen
– direkter Umstieg zwischen den Buslinien
– bessere Zu-/Abfahrtssituation vor dem Bahnhofsgebäude
– Berücksichtigung der Erfordernisse des Fußgänger- und Radverkehrs, insbesondere auch durch    den Ausbau der Eberschwanger Straße
– Verschönerung des Bahnhofvorgeländes, insbesondere des seit Jahren unansehnlichen Bereiches der ehemaligen Güterverladung

Die Anlage besteht aus:
– überdachten und barrierefrei ausgeführten Abfahrtständen für zehn Regionalbusse und einen Citybus
– überdachter Mittelbussteig in sogenannter Sägezahnform. Diese Gestaltungsform eines Busterminmals hat den Vorteil, dass die Fahrgäste zwischen Bahnhof und Busknoten die Fahrbahn nur ein Mal queren müssen und sich ansonsten immer auf der verkehrssicheren Mittelinsel befinden
– Mannschaftsraum für die Buslenker/innen.
– Aufstellung von 6 bis 8 e-ladefähigen Fahrradboxen
– elektron. Abfahrtsanzeigen in Echtzeit an den Zugängen und an den Abfahrtsständen

Zusätzlich zum eigentlichen Busterminal sind folgende Baumaßnahmen vorgesehen:
– Errichtung eines Kreisverkehrs im Kreuzungsbereich Bahnhofstraße/Eberschwanger Straße
– Errichtung einer Zufahrtsstraße zum Busterminal im Kreuzungsbereich Roseggerstraße – Eberschwanger Straße
– Sanierung und Ausbau (Radweg, Gehsteig) der Eberschwanger Straße im Bereich des Busterminals

Bedingt durch die gegenwärtig gute Konjunkturlage konnten die in der Einreichplanung seriös ermittelten und der Ausschreibung zugrunde gelegten Gesamtkosten im Bereich des Stahlbaus nicht gehalten werden. Die Ausschreibung hat ergeben, dass einige Firmen, die in der 1. Stufe noch mitgeboten hatten, wegen der aktuell sehr hohen Stahlpreise in der 2. Stufe gar nicht mehr angeboten haben bzw. die noch verbliebene geringe Zahl an Bietern mit entsprechend erhöhen
Gesamtkosten angeboten haben. Das Land Oberösterreich und die Stadt Ried bekennen sich aber zur Notwendigkeit der Umsetzung dieses Projektes und haben daher Anfang Juli die um 2 Mio. Euro erhöhten Kosten von nunmehr bis zu maximal 6,5 Mio. beschlossen, wobei der Aufteilungsschlüssel mit je 50 % für Stadt und Land gleich geblieben ist.

Planung und Umsetzung des Projektes

Mit der Planung und Umsetzung des Projektes wurde das Eisenbahnunternehmen des Landes OÖ, die Schiene OÖ GmbH. beauftragt. Die Schiene OÖ ist darüber hinaus Eigentümerin der Anlage und Mieterin des für den Busterminal erforderlichen Grundstücks. Aus der von der Schiene OÖ GmbH durchgeführten Ausschreibung ging die Firma Porr GmbH als Gewinner hervor.

Die Umsetzung des Projektes erfolgt in folgenden Phasen:
– Baubeginn war am 20.8.2018, die ersten Arbeiten starteten am 27.8.
– Als erstes werden die Straßenanbindungen (Kreisverkehr, Zufahrt-Ost) und die beiden Stützmauern (zur ÖBB und zur Eberschwanger Straße) errichtet
– Der Busterminal kann mit Fahrplanwechsel 9.12.2018 für alle Linien provisorisch in Betrieb genommen werden
– Ab ca. Mitte Jänner Beginn der Hochbauarbeiten, es verbleiben sechs Linien im Terminalbereich, vier Linien haben ihre Standplätze provisorisch in der Eberschwanger Straße
– Je nach Winterwitterung ist die Gesamtfertigstellung des Terminals zwischen Mitte Mai und Ende Juni 2019 vorgesehen
– Einzelne Restarbeiten (zB. Feinbelag an allen Straßenflächen) erfolgen noch in den Sommerferien 2019 bis spätestens Ende August.

„Mit dem vorliegenden Konzept und der baulichen Umsetzung des Busterminals Ried findet eine Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs im Ort und Bezirk statt. Nach langjährigen Diskussionen und Verhandlungen kann man sprichwörtlich behaupten, dass das Innviertel jetzt zum Zug kommt“, unterstreicht Landesrat Günther Steinkellner abschließend.

Stadt und Land: Stadt- und Landesvertreter besichtigen die Umbaumaßnahmen für den neuen Busterminal Ried

v.l. Mag. Lukas Oberwagner (Stadtrat); Vzbgm Thomas Dim; Bürgermeister Albert Ortig; Angelika Podgorschek (Stadträtin); Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner, Landtagspräsident KommR. Viktor Sigl; LAbg. Peter Bahn; Dr. Thomas Brückl (Stadtrat)

Baustellenbesichtigung: v.l. Projektleiter Klaus Hölzl (Schiene OÖ), LR Mag. Günther Steinkellner, LPräs Viktor Sigl, Bgm Albert Ortig, DI Wilhelm Sommer(Porr AG)

Fotos: Land OÖ/Heinz Kraml, Verwendung nur mit Quellenangabe

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.