Oberösterreichs Feuerwehren ziehen Bilanz über das Einsatzjahr 2018

Oberösterreichs Feuerwehren ziehen Bilanz über das Einsatzjahr 2018

 

 

Mehr als 6,85 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden und über 62.400 Gesamteinsätze

Extreme Trockenheit in den Sommermonaten mit Wald- und Flurbränden, aber auch Stürme und Unwetter bis hin zu Neuschneemassen zum Jahreswechsel. Ein besonderes Jahr mit besonderen, lokalen Herausforderungen für die 915 oberösterreichischen Feuerwehren mit ihren über 91.800 fast ausschließlich freiwilligen Feuerwehrmitglieder.

Gemeinsam im Einsatz für Oberösterreich

Anstieg der Brandeinsätze
2018 löste alleine die Landeswarnzentrale 4.770 Brandalarmierungen, das sind über 12 Prozent mehr als im Vorjahr, aus. Darunter waren 266 Großbrände mit einer Einsatzdauer ab drei Stunden sowie 586 Mittelbrände mit zum Teil sehr
spektakulärem Erscheinungsbild, mit ungewöhnlich hohem Gefahrenpotenzial für die Einsatzkräfte und vor allem einem hohen Erfolgsgrad mit zahlreichen geretteten Menschen, Tieren und der Verhinderung weiteren Schadens.

Die Brandeinsätze liegen damit bei rund einem Viertel aller Einsätze. Brand- und Brandsicherheitseinsätze stiegen speziell in Büro-, Gewerbe-, und Industriebetrieben markant auf 5.600 (Plus 1.144 Einsätze) an.

 

 

 

 

 

Tor zur Sicherheit: Landeswarnzentrale alarmierte 12.429 Mal

 

 

                                                                      

   12.429 Alarmierungen führte im Vorjahr die Landeswarnzentrale durch.   

Im Vergleich zu den Vorjahren wurde ein neuer Höchststand bei den Brandmeldealarmierungen erreicht. Diese stiegen 2018 auf 1.813 – ein Plus von 330 Alarmierungen. Ebenfalls wurden im abgelaufenen Jahr 2.957 Brandalarme durch die Disponenten ausgelöst – ein Plus von 183 zu 2017.

Besonders herausfordernde Einsatztage brachte der Föhnsturm am 29. und 30. Oktober 2018 (343 Alarmierungen) – hier hat zum ersten Mal der Leitstellenverbund Oberösterreich seine Feuertaufe bestanden und seine Stärken bei einem flächendeckenden Großschadensereignis ausgespielt. Weitere Starklasten brachten der 12. Juni 2018 (141 Alarmierungen) sowie der 24. Dezember 2018 (125 Alarmierungen).

62.434 Einsätze fordern 576.574 Einsatzstunden

Die Einsatzzahlen haben sich von 2017 auf 2018 kaum verändert.und betrugen zu Jahresschluss 62.434 (-1%). Auch die Gesamteinsatzstunden veränderten sich nur geringfügig auf 576.574 (2017: 594.505). Besonderheiten brachten die gesteigerten Wasserversorgungen und Wassertransporte aufgrund der Trockenheit in den Sommermonaten. Die
Brandmelder-Alarmierungen stiegen um 330 auf 1.813 an. Hier machten sich die Investitionen in den vorbeugenden Brandschutz bemerkbar. Auffällig waren auch vermehrte Brandmeldungen in Tunnelanlagen.

24/7/365 – ständige Einsatzbereitschaft als Kernleistung:

6,85 Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden
Fast kein Tag vergeht, an dem nicht Verletzte zu retten, eine Unfallstelle zu räumen, ein Brand zu löschen oder Umweltschäden zu beheben sind, um nur einige Einsatzfälle aufzuzeigen. Diese Einsatzfälle sind aber nur die sichtbare Spitze des oft zitierten Eisberges. Weniger als ein Zehntel davon ist unmittelbar sichtbar und durch Hilfe im Einsatz spürbar. Der Rest trägt das System.

Die Leistung geht weit über die reine Schadensabwehr und Schadensbekämpfung sowie Hilfestellung im Unglücksfall hinaus. Das flächendeckende Feuerwehrwesen ist eine tragende Säule unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens und ist wie keine andere Organisation getragen von einem ganz besonderen Geist der Hilfsbereitschaft und des Zusammenhalts. Ständige Einsatzbereitschaft 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche und an 365 Tagen im Jahr inkludiert.

In Summe 6,85 Mio. ehrenamtliche Stunden im Jahr 2018, um diese Bereitschaft für Oberösterreichs Bevölkerung sicherzustellen.

Mitglieder – das starke Rückgrat der Feuerwehr:

91.838 Menschen arbeiten für Menschen
Eine jahrelang stabile Mitgliederentwicklung wird garantiert durch intensive Jugendarbeit und viel innere Bindung. Mehr als 91.800 Freiwillige stellen sich in Oberösterreich hochengagiert und ehrenamtlich in den Dienst der Allgemeinheit.

Insgesamt 2.203 (Plus von 226) junge Feuerwehrleute sind 2018 neu in der Feuerwehrjugend dazugestoßen. Ebenfalls im Vormarsch der Frauenanteil in Oberösterreichs Feuerwehren: Der Mitgliederstand erhöte sich 2018 um 530 Mädchen bzw. Frauen und liegt nun bei 6.644 (das sind 9% der Aktiven und Jugendlichen).

1003 Funktionen in Feuerwehren werden mittlerweile von Frauen besetzt. Über 50% davon in der Jugendbetreuung, 29% in der Verwaltung und jeweils 7 % in Führungsfunktion und in der Ausbildung.

2019 – ein Jubiläumsjahr

Der Landes-Feuerwehrverband feiert heuer seinen 150 jährigen Bestand. Die Landes-Feuerwehrschule wird als die älteste derartige Schule Österreichs 90 Jahre. Am 3. und 4. Mai wird es Feiern vor dem Landhaus bzw. in St. Florian geben. Am 4.und 5. Oktober wird eine Bundes-Katastrophenschutzübung (LENTIA 2019) das
Jubiläumsjahr beschließen.

Feuerwehr-Landesrat KommR Elmar Podgorschek: 

„Unverzichtbare und unbezahlbare Stütze unserer Heimat“

„Unsere Feuerwehren sind mit ihren ehrenamtlichen Mitgliedern immer zur Stelle, wenn es darauf ankommt, anderen in Notsituationen zu helfen. 365 Tage im Jahr, zu jeder Tageszeit und zu jeder Witterung. Sie sind eine unverzichtbare und unbezahlbare Stütze zur Sicherheit unserer Heimat. Das System unserer freiwilligen Feuerwehren sollte für uns alle einen großen Stellenwert einnehmen. Was sie leisten ist wirklich bewundernswert und verdient größten Respekt. Es muss auch in der Bevölkerung noch mehr Bewusstseinsbildung stattfinden, dass ein ehrenamtliches System – auch was die Feuerwehren betrifft – keine Selbstverständlichkeit ist. Die letzten großen Ereignisse haben uns gezeigt, dass der schmale Grat zwischen Verfügbarkeit der Einsatzkräfte und beruflichen Verpflichtungen der Mitglieder immer
wieder eine Herausforderung darstellt. Es gibt bereits schon viele Unternehmen, die es ihren Mitarbeitern erlauben, ihren Arbeitsplatz für Einsätze zu verlassen, ihnen gilt für dieses vorbildhafte Verhalten mein Dank. Unser Ziel muss es jedoch sein, für Großschadensereignisse und damit verbundene lange Einsätze einen Kompromiss zu finden, mit dem die Bedürfnisse und Notwendigkeiten beider Seiten abgedeckt werden“, betont der für das Feuerwehrwesen in Oberösterreich zuständige Landesrat KommR Elmar Podgorschek“.

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