Bezirkshauptmannschaft Ried informiert als zuständige Sanitätsbehörde zu einem Masernfall!

Bezirkshauptmannschaft Ried informiert als zuständige Sanitätsbehörde zu einem Masernfall!
Am Nachmittag und Abend des 13.02.2024 besuchte eine unwissentlich infizierte und zwischenzeitlich an Masern erkrankte Person die Therme Geinberg.
Aufgrund der hohen Infektiosität dieser Erkrankung ist es möglich, dass sich weitere Personen mit dem Masernvirus infiziert haben. Es wird dringend empfohlen, dass Personen, die sich am Nachmittag und Abend des 13.02.2024 in der Therme Geinberg aufgehalten haben und keine Immunität durch zwei Masern-Mumps-Röteln Impfungen oder durch eine durchgemachte Masern-Erkrankung haben, ihren Gesundheitszustand beobachten.
Sollten bis zum 05.03.2024 Krankheitszeichen wie hohes Fieber, trockener Husten, Schnupfen, Bindehautentzündung sowie Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum auftreten, sollte umgehend die hausärztliche Ordination telefonisch mit Hinweis auf einen möglichen Masernkontakt verständigt sowie Kontakt zu anderen Personen gemieden werden.
„Was sind Masern“
Masern sind eine hoch ansteckende Viruserkrankung. Infektionen zeichnen sich durch grippeartige Symptome und einen charakteristischen Hautausschlag aus. Es können zum Teil lebensbedrohliche Komplikationen wie Entzündungen der Lunge und des Gehirns auftreten. Die Impfung bietet den besten Schutz vor einer Infektion, eine spezifische Therapie gibt es nicht. Das Virus wird nur von Mensch zu Mensch übertragen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) strebt an, die Masern (und auch die Röteln) zu eliminieren. Auch Österreich unterstützt das Ziel der Masern- und Rötelnelimination. Um Infektionsketten schnell unterbrechen zu können, gilt eine Immunität von mehr als 95 Prozent in der Bevölkerung als Voraussetzung.
Vorkommen
Das Masernvirus ist weltweit verbreitet. Seit dem Einsatz der Schutzimpfung sind die Fälle deutlich zurückgegangen, jedoch kommt es insbesondere in Gebieten mit geringeren Durchimpfungsraten und allgemein unzureichender Gesundheitsversorgung immer wieder zu Ausbrüchen. Auch in Europa treten immer wieder Fälle auf bei teilweise sinkenden Durchimpfungsraten.
Erregerreservoir
Der Mensch ist das einzige Reservoir für das Masern-Virus.
Infektionsweg
Bei Masern handelt es sich um eine hochansteckende Tröpfcheninfektion. Wenn erkrankte Personen husten oder niesen werden infektiöse Viruspartikel in Form von Tröpfchen ausgeschieden. Diese können für mehrere Stunden in der Luft zirkulieren. Auch durch direkten Kontakt mit Nasen- oder Rachensekreten oder mit kontaminierten Oberflächen kann das Virus übertragen werden. Auf Oberflächen kann das Virus bis zu zwei Stunden überleben.
Inkubationszeit
Zwischen 8-14 Tage (in seltenen Fällen bis 21 Tage) bis zum Auftreten von ersten Symptomen
Symptomatik

Typische Erstsymptome sind Fieber, Husten, Schnupfen, Entzündungen der Bindehaut und der Bronchiolen, den kleinsten Verzweigungen der Atemwege.

Hinzukommen typischerweise Koplik-Flecken, leuchtend rote Flecken mit weißen oder bläulich-weißen Zentren in den Mundheimschlaut, die ein oder zwei Tage vor dem Masern-typischen Hautausschlag auftreten.

Der Ausschlag selber tritt in der Regel drei bis vier Tage nach Symptombeginn auf, startet am Kopf und breitet sich von dort über den ganzen Körper aus. Er wird als makulopapulöses Exanthem beschrieben, was einen fleckig-knotigen Hautausschlag meint, in der Regel mit einzelnen und zusammenlaufenden, rötlichen Flecken. Häufig tritt ein Juckreiz auf. Auch Durchfall kann vorkommen. Nach 4-5 Tagen klingt das Exanthem meist ab.

Therapie

Eine spezifische antivirale Therapie zur Behandlung einer Maserninfektion besteht nicht. Eine unterstützende Therapie mit ausreichender Flüssigkeitsgabe und fiebersenkenden Medikamenten kann die Symptomatik lindern. Bei einer bakteriellen Superinfektion kommen Antibiotika zum Einsatz.

Vorbeugung

Die beste Vorbeugung gegen Masern ist die Impfung. Es handelt sich dabei um einen Lebendimpfstoff, der in Kombination mit Komponenten gegen Mumps und Röteln zur Verfügung steht. Ab dem vollendeten 9. Lebensmonat sind insgesamt zwei Impfdosen allgemein empfohlen. Die Impfung ist Teil des Impfprogramms des Bundes, der Bundesländer und der Sozialversicherungsträger:innen und steht an öffentlichen Impfstellen für alle Altersgruppen kostenfrei zur Verfügung. Gegebenenfalls kann die Impfung auch in einem gewissen Zeitfenster nach Kontakt zu Masern verabreicht werden.

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