Erstaufführung eines barocken Salzburger Requiems in der Kurhauskirche der Barmherzigen Brüder Schärding am Inn
Sontag, 5. November 2023 – 17.45 Uhr: Am Gedächtnistag der Verstorbenen des Hospitalordens des Heiligen Johannes von Gott wird in der Liturgie das Requiem in C von Anton Cajetan Adlgasser als Erstaufführung erklingen.
Das Werk Adlgassers gehört neben dem Requiem vom Salzburger Genius loci W. A. Mozart & J. M. Haydns “Schrattenbach”-Requiem zu den bedeutendsten drei Vertonungen der Totenmesse des 18. Jahrhunderts der fürsterzbischöflichen “Haupt- und Residenzstadt” Salzburg.
Der Komponist Adlgasser, als Hof- und Domorganist unmittelbarer Vorgänger W. A. Mozarts am Salzburger Dom, wurde 1729 im bayerischen Innzell geboren und gehört zu den hervorragendsten Musiker- & Komponistenpersönlichkeiten des 18. Jahrhunderts in Salzburg. Adlgasser verstarb am 22. December 1777 auf der Orgelempore im Salzburger Dom. Das nun zur Aufführung kommende Requiem entstand um 1755. Die älteste erhaltene Abschrift stammt von Maximilian Raab (ca. 1720-80) im Musikarchiv der Benediktinerinnenabtei Stift Nonnberg in Salzburg. Raab war dort Chorregent und Kantor sowie Hofviolettist und Hofkopist.
Das festlich besetzte barocke Requiem ist in der für das 17. und 18. Jh. typischen Form der Kantaten-Messe angelegt. Die Besetzung des Werkes umfasst neben dem charakteristischen so genannten Salzburger Kirchentrio, bestehend aus 2 Violinen, Bass & Orgel, auch noch zwei Clarin-Trompeten und Pauken. Sowohl Chor (S,A,T,B) als auch Solisten sind vierstimmig besetzt. Vom compositorischen Können Adlgassers zeugen die “klassischen” polyphonen Schlüsse (Fugen/Fugati) “Quam olim Abrahae” & “Osanna in excelsis”. Bereits 2018 wurde von der Cantorey Adlgassers Oratorium de Passione Domini Nostri Jesu Christi, AWV 11.10 (um 1773) erstaufgeführt. Adlgasser komponierte auch 1767 ein geistliches Schauspiel für die Stadt Schärding.
Ausführende am Sonntag den 5. November sind Chor- & Orchester der Cantorey der Kirche der Barmherzigen Brüder Schärding, Nora Mayr (Sopran), Barbara Schreiner (Alt), Joachim vom Berg (Tenor), Bernhard Forster (Bass), sowie Wolfgang Esser-Skala (Orgel) unter der Leitung von Johannes Dandler. Die Aufführung erfolgt auf Originalinstrumenten.
