Richtige Abnahme des Helms bei Motorradunfällen

Landesweit passieren jährlich rund 590 Unfälle mit Motorrädern – Wenn der Lenker bewusstlos ist, kann der Sturzhelm zum Ersticken führen

Immer wieder kommt es zu gefährlichen Verkehrsunfällen mit Motorrädern. Alleine in den Monaten Jänner bis Juni 2018 verletzten sich laut Statistik Austria 302 Personen. Für 24 Personen kam im Vorjahr jede Hilfe zu spät. Diese Zahlen zeigen, dass Motorradlenker auf den Straßen besonders gefährdet sind. Denn: Im Gegensatz zu PKW oder LKW ist die Unfall-Knautschzone meist nur der eigene Körper.

Nässe, Laub auf der Straße, zu hohe Geschwindigkeit oder ein plötzlich auftauchendes Hindernis. Immer wieder kommt es zu Verkehrsunfällen mit Motorradlenkern. Das Gefährliche dabei: Im Fall des Falles bleibt den Zweiradlenkern nur Bekleidung und Helm als Knautschzone.

Vorsichtiges und vorausschauendes Fahren ist für sie vor allem deshalb der beste Unfallschutz. Sollte es trotz allem zu einem Unfall kommen, gilt es Ruhe zu bewahren, Unfallstelle absichern, lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen und den Notruf 144 absetzen. „Ist der Verletzte bei Bewusstsein, kann man behilflich sein, den Helm vorsichtig zu entfernen. Ist die Person jedoch ohne Bewusstsein, muss der Helm zur Kontrolle der Atmung abgenommen werden“, erklärt Dr. Aichinger Walter, Präsident des OÖ. Roten Kreuzes.

Richtige Abnahme des Helms 

Der Helfer kniet dabei oberhalb des Kopfes, ergreift den Helm seitlich und richtet ihn gerade. Nach dem Öffnen des Visiers und des Kinnriemens zieht oder kippt der Ersthelfer den Helm vorsichtig nach hinten. In weiterer Folge stützt man als Helfer mit einer Hand den Hinterkopf, während man den Helm mit der anderen Hand an der Oberkante erfasst, herunterzieht und zur Seite legt. „Ein Sturzhelm schützt den Kopf vor Verletzungen. Er birgt aber auch die Gefahr des Erstickens, wenn ein Motorradfahrer das Bewusstsein verliert!“, sagt Aichinger

Credit: ÖRK/Holly-Kellner

Österreich, Juni 2015. Motorradunfall. Helmabnahme. Eine Frau mit Warnweste hat vorsichtig den Helm abgenommen. Im Vordergrund ist eine Verbandskassette zu sehen.

Da sich Unfälle trotz aller Vorsicht nicht immer verhindern lassen, rät das Rote Kreuz dazu, das eigene Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen. „Ein Erste-Hilfe-Kurs gibt Sicherheit und lohnt sich zu 100 Prozent“, weiß Aichinger. Unkomplizierte Online-Anmeldung und das komplette Erste-Hilfe-Kursangebot in ihrer Nähe unter www.erstehilfe.at.

 

 

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