Unfallchirurgen rufen zum Jahreswechsel zur besonderen Vorsicht auf.
Schwere Brandwunden, abgetrennte Finger, Knalltrauma:
Spitalsärzte stellen sich rund um das neue Jahr auf zahlreiche Verletzte durch Feuerwerkskörper ein. „Aus Erfahrung wissen wir, dass die Zeit um Silvester besonders schwere Verletzungen mit sich bringt.
Das Tückische daran: Wir Ärzte können nicht alle Schäden wieder heilen“, betont Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Obmann der Bundeskurie der angestellten Ärzte. Mayer, selbst Unfallchirurg, weiß: Dauerhafte Folgeschäden sind nicht selten. Auffällig: Die meisten Verunfallten sind alkoholisiert.
Finger und Hände sind die am häufigsten von schweren Verletzungen betroffenen Körperpartien. Aber auch im Halsbereich oder Gesicht haben Ärzte viele – zum Teil sehr schwere – Blessuren zu verarzten. „Die Folgen sind fürchterlich. Verbrennungen können ein Gesicht das Leben lang entstellen“, sagt der Ärztekammer-Vizepräsident.
Wie Daten des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) belegen, sind besonders junge Menschen gefährdet. 40 Prozent aller im Umgang mit pyrotechnischen Produkten Verletzten, sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. Jeder fünfte sogar jünger als 15. „Der Großteil von ihnen ist männlich“, sagt Mayer. Kracher gehören nicht in Kinderhände. Es liege in der Verantwortung der Erwachsenen, darauf zu achten, dass Kinder keinen Zugriff auf Feuerwerkskörper haben. Der Ärztevertreter appelliert eindringlich an Eltern, nicht müde zu werden, Kinder diesbezüglich aufzuklären bzw. sie nicht alleine mit Böllern hantieren zu lassen.
Besonders gefährlich ist die Kombination aus Pyrotechnik und Alkohol. Unfallchirurg Mayer appelliert: Nicht im alkoholisierten Zustand mit Pyrotechnik hantieren und keinesfalls selbst daran herumbasteln. Auf Kapuzen oder Kleidungsstücke achten, in denen sich Knallkörper verheddern oder entzünden können.
„Feuerwerke überlässt man am besten Profis. Es gibt genug professionelle Pyrotechniker und Gelegenheiten sich wunderschöne Feuerwerke aus sicherer Distanz anzusehen“, so Mayer abschließend.