Alternative Wohnformen schließen Lücke zwischen Pflege zu Hause und Seniorenheim

Alternative Wohnformen schließen Lücke zwischen Pflege zu Hause und Seniorenheim –

Spatenstich für 17 Wohnungen in Taufkirchen/Pram

 

In einem Pilotprojekt von Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer entstehen Alternative Wohnformen (AWF). Es handelt sich dabei um Wohnungen für betreuungs- und pflegebedürftige Personen, die aus sozialen, psychischen oder physischen Gründen nicht mehr gänzlich alleine wohnen können, jedoch keine ständige stationäre Betreuung oder Pflege in einem Alten- und Pflegeheim benötigen. Diese neue Wohn- und Betreuungsmöglichkeit für ältere Mitbürger/innen mit Pflegestufe 1 bis 3 ergänzt damit das breite Dienstleistungsspektrum der Altenbetreuung in Oberösterreich. „Durch die im Vergleich zu einem Alten- und Pflegeheim kleinere Dimension tragen die alternativen Wohnformen zur Regionalisierung der Altenbetreuungsangebote bei. Dieser regionale Ansatz entspricht maßgeblich den Wünschen der älteren Generation der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher“, sagt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer. Heute fand der Spatenstich für 17 Alternative Wohnformen und 14 altersgerechte Wohnungen in Taufkirchen/Pram statt.

Fördermodell ermöglicht individuell passgenaues Pflege- und Betreuungspaket

Alternative Wohnformen bieten ein organisiertes Wohnen für ältere Ober­österreicherinnen und Oberösterreicher mit einer festen Verankerung in der Region. Das Pflege- und Betreuungspaket wird für die Bewohner/innen individuell durch die regionalen Koordinator/innen für Betreuung und Pflege zusammengestellt. Das Fördermodell sieht vor, dass die öffentliche Hand, abhängig von der Pflegegeldeinstufung (1-3) und der Höhe der Pension, eine sozial gestaffelte, personenbezogene Förderung bereitstellt. Durch diese Förderung wird das individuelle Leistungsangebot – von mobilen Diensten, Hauskrankenpflege und Haushaltsservice über Gemeinschaftsaktivitäten, Demenzprophylaxe bis zu Tagesbetreuung und Essen auf Rädern ermöglicht. Gleichzeitig bleibt den Bewohner/innen durch dieses Modell deutlich mehr frei verfügbares Einkommen zur Verfügung, als es bisher in einem Alten- und Pflegeheim der Fall ist.

Ich habe besonders darauf geachtet, dass die Pflegedienstleistungen individuell an die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen angepasst werden können. Gleichzeitig ist die Leistbarkeit des Angebots auch für Mieter/innen mit einer geringeren Pension sichergestellt. Ich bin der Überzeugung, dass ältere Oberösterreicher/innen das Recht haben müssen, frei über die für sie passende Form der Unterstützungsleistung zu entscheiden“, so Sozial-Landesrätin Gerstorfer.

Individuelle Pflegeleistungen

Das Pflegepaket in alternativen Wohnformen soll mehr Dienstleistungen als im betreubaren Wohnen beinhalten, aber weniger als in der Intensivbetreuung im Alten- und Pflegeheim. Alternative Wohnformen sehen eine Tagespräsenz von Haushalts- und Pflegepersonal vor. Konkret wird das Pflegepersonal tagsüber an sieben Tagen die Woche anwesend sein. Es gibt eine 24-Stunden-Rufhilfe mit Verständigung der Angehörigen in der Zeit von 19:00 bis 07:00 Uhr durch das Rote Kreuz.

Bildtext: Reinhold Pirklbauer (Obmann Familie), Anita Hötzeneder (SHV Schärding), LH-Stv. Dr. Manfred Haimbuchner, LR Birgit Gerstorfer, BGM Paul Freund, Architekt Wolfgang Steinlechner, Ing. Matthias Schütz (Baufirma Priesner)

Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.