Nurses (Krankenschwestern) starten im Juli in den Gemeinden Reichersberg, Obernberg, Antiesenhofen und St. Georgen.
Um in Zukunft für eine immer größere Zahl an zu pflegenden Personen da sein zu können, braucht es laufend neue Lösungen. Die Community Nurses sind ein wichtiger Meilenstein. Sie sind eine zentrale Anlaufstelle und stärken Selbstständigkeit sowie Selbsthilfefähigkeit. Ziel ist, Menschen den Aufenthalt in den eigenen vier Wänden möglichst lange zu sichern und Angehörige bestmöglich dabei zu unterstützen.
Hilde (85) lebt alleine in einer kleinen Zweizimmerwohnung. Sie ist Diabetikerin und weiß, dass in ihrem Alter immer was passieren kann. Ein Sturz, ein Unfall oder ein Schwächeanfall. Jedenfalls möchte die Frau so lange es geht, in den eigenen vier Wänden leben. Unterstützung bekommt sie neuerdings von den Community Nurses Elisabeth und Carina. Hilde macht sich telefonisch einen Beratungstermin aus. Hierzu kommt eine der beiden Communtiy Nurses zu ihr nach Hause und sieht sich ihren Alltag, ihre Lebensumstände und Bedürfnisse an. Gemeinsam werden Maßnahmen erarbeitet, wie sie bedürfnisgerecht gut und sicher zuhause in ihren eigenen vier Wänden lange leben kann. Dies können zum Beispiel regelmäßige Diabeteskontrollen beim Hausarzt, ein Treffen mit einer Selbsthilfegruppe für Diabetiker oder ein Kursangebot für Senioren der „Gesunden Gemeinde“ sein. Bei erneuten Bedürfnissen und Änderung des Gesundheitszustandes kann sich Hilde jederzeit wieder für einen erneuten Beratungstermin melden.
Pionierarbeit: Neue Form der Pflege
„Es ist eine spannende Tätigkeit. Wir arbeiten gesundheitsfördernd und helfen, die Integration in das soziale Umfeld zu stärken“, berichtet Carina Stöger über ihren Berufsalltag. „Wir leisten Pionierarbeit und sind sehr bemüht, diese neue Form der Pflege bekannt zu machen“, ergänzt Elisabeth Berrer. Kernaufgaben der Community Nurses sind die Planung und Durchführung präventiver Hausbesuche bei Menschen über 75 Jahre, als zentraler Ansprechpartner in Pflege- und Gesundheitsfragen da zu sein, Informationsveranstaltungen und Schulungen abzuhalten, Menschen zu vernetzen und Problemlagen des Alters wie Einsamkeit und soziale Isolation zu reduzieren. Ziel ist es, das Wohlbefinden und die Lebensqualität älterer Personen möglichst lange zu erhalten oder zu verbessern. Im Bezirk Ried wird das Projekt von drei starken Partnern realisiert: Dem Sozialhilfeverband (SHV) als Träger, dem Roten Kreuz und dem Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Ried. Weiterer Förderpartner des Projektes ist die Europäische Union (NextGenerationEU) im Rahmen des Aufbau- und Resilienzplanes.
Elisabeth Berrer und Carina Stöger sind unter 0664/88745956 oder 0664/88745933 von Montag bis Freitag, 9-15 Uhr, erreichbar. Ihre gemeinsame Mailadresse lautet ri-cn@o.roteskreuz.at. Vorerst betreuen sie Interessierte aus den Gemeinden Reichersberg, Obernberg, St. Georgen und Antiesenhofen. Am Ende der Pilotphase (2024) wird entschieden, ob das Projekt auf den gesamten Bezirk ausgerollt wird.
Die Community Nurses Elisabeth Berrer und Carina Stöger mit den Projektverantwortlichen vom Roten Kreuz, dem SHV Ried und dem Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Ried sowie den Bürgermeistern aus den Pilotgemeinden
Die Community Nurses Elisabeth Berrer und Carina Stöger (re.).
Die Community Nurses Elisabeth Berrer und Carina Stöger mit den Projektverantwortlichen vom Roten Kreuz Ried Christian Dobler-Strehle, dem SHV Ried Reinhard Seitz und dem Gesundheitspark Barmherzige Schwestern Ried Daniela Razenberger.
Fotos: RK Ried