Gynäkologisches Tumorzentrum: Kompetenz erneut bestätigt.
Frauen mit Unterleibskrebs können sicher sein, im Gynäkologischen Tumorzentrum Ried die besten Therapien zu erhalten: Das haben internationale Expert*innen nun erneut bestätigt. Damit es erst gar nicht so weit kommt, raten die Fachärzt*innen des Zentrums zu noch mehr Prävention und Früherkennung. Gebärmutterhalskrebs etwa lässt sich durch Impfung vermeiden – doch das wird im Innviertel zu wenig genutzt.
Bereits zum dritten Mal nach 2016 und 2019 wurde das Gynäkologische Tumorzentrum (GTZ) am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried von unabhängigen Fachgutachtern (Doc[1]Cert) erfolgreich zertifiziert. Diese Überprüfung bezieht sich u. a. auf die angewendeten Behandlungen und deren Ergebnisse und setzt eine bestimmte Anzahl an Patientinnen pro Jahr voraus. Damit belegt sie die onkologische Erfahrung und Expertise im Schwerpunktspital des Innviertels.
„Die Rezertifizierung bedeutet: Jede Patientin, die zu uns kommt, kann sich vom Erstkontakt über die fundierte Diagnose bis zur Therapie durchgängig auf höchste Qualitätsstandards verlassen“, erklärt Oberarzt Dr. Florian Baminger, Leiter des GTZ Ried. Frauen mit Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane werden hier nach individuellen Konzepten behandelt. Die Therapien werden von einem Team aus neun medizinischen Fachgebieten nach neuesten wissenschaftlichen Standards geplant und durchgeführt.
„Wir wenden im Haus die gesamte Palette an operativen und medikamentösen Therapien an. Falls Bestrahlungen notwendig sind, steht dafür unser Partner-GTZ im Ordensklinikum Linz zur Verfügung“, so Dr. Baminger. Die gesamtheitliche Betreuung der Patientinnen in ihrer belastenden Situation umfasst neben medizinischen und pflegerischen Maßnahmen auch psychologische und seelsorgliche Angebote.
Kostenlose HPV-Impfung schon im Schulalter Früherkennung erhöht die Heilungs- bzw. Überlebenschancen deutlich: Das gilt auch für die meisten Arten von Unterleibskrebs. „Manche Krebserkrankung ließe sich sogar völlig vermeiden“, betont Prim. Dr. Walter Dirschlmayer, Leiter der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe: So wird fast jeder Gebärmutterhalskrebs durch Viren (Humane Papillomaviren, HPV) verursacht, oft erst zehn bis 15 Jahre nach der Infektion. Die HPV-Impfung – noch vor den ersten Sexualkontakten – verhindert dies zuverlässig. Wichtig ist, dass Mädchen und Buben geimpft werden, denn die Viren können auch von Männern übertragen werden und bei ihnen ebenso Krebserkrankungen auslösen.
„Für Kinder zwischen neun und zwölf Jahren ist diese Impfung kostenlos. Doch leider ist die HPV-Impfrate im Innviertel sehr niedrig, obwohl alle Studien den hohen Nutzen dieser Impfung zeigen“, sagt Prim. Dirschlmayer. Mit seinen ärztlichen Kolleg*innen bemüht er sich deshalb intensiv um entsprechende Aufklärung, z. B. bei Veranstaltungen im Rahmen der „Gesunden Gemeinden“. Das betrifft die HPV-Impfung ebenso wie die Früherkennung durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen samt Krebsabstrich (PAP-Test) bei niedergelassenen Gynäkolog*innen.
Bei manchen Krebsarten wie Eierstockkrebs stößt allerdings die Früherkennung an ihre Grenzen. Umso wichtiger ist dann eine optimale Behandlung nach neuesten Standards. Im GTZ Ried kommen dabei auch medikamentöse Therapien zur Anwendung, die im Vergleich zu Chemotherapien weniger belastend sind.
Hohe Kompetenz nahe am Wohnort „Das Gynäkologische Tumorzentrum bietet den Frauen im Innviertel hohe Kompetenz im Bereich der Onkologie, die ja einer der medizinischen Leuchttürme unseres Krankenhauses ist. Mit der Rezertifizierung wird diese Kompetenz von externer Seite erneut bestätigt“, unterstreicht Krankenhaus-Geschäftsführer Mag. Johann Minihuber.
Foto: © KH BHS Ried / Foto Hirnschrodt e.U.