Zum Kripperlschaun in die Herzogsburg

Zum Kripperlschaun in die Herzogsburg

 

Ein schöner Brauch in der Vorweihnachtszeit ist das Kripperlschaun. Mit der fast 300 Jahre alten Braunauer Wandelkrippe gibt es im Bezirksmuseum Herzogsburg eine kostbare Rarität zu bewundern. Zusätzlich zu den regulären Museumsöffnungszeiten (Dienstag bis Samstag von 13.30 bis 17 Uhr) bietet der Museumsverein Braunau an den Sonntagen vor Weihnachten jeweils von 14 bis 18 Uhr Sonderöffnungen. Der Eintritt zum Kripperlschaun ist frei.

 

Bemerkenswerte Braunauer Wandelkrippe

Ein bemerkenswertes Beispiel der Krippenkunst ist die historische Braunauer Wandelkrippe. In dieser speziellen Krippenform werden gleichzeitig verschiedene biblische Szenen dargestellt. Die Vielzahl an Figuren und Motiven lässt immer wieder Neues entdecken. Besonders bemerkenswert an den verschiedenen Bildern ist, dass die Darstellung biblische und regionale Motive verbindet, sodass sich etwa neben den traditionellen Krippenfiguren auch solche in Innviertler Tracht finden.

Geschaffen wurde die Krippe vor fast 300 Jahren. Ein Teil der Arbeiten wird dem Bildhauer Johann Georg Libigo († 1743) zugeschrieben. Seine Frau Maria Anna (1691–1743) unterstützte ihn dabei durch die Fertigung der Kleidung der Figuren. Ihre Werkstatt befand sich im unteren Gewölbe in der Salzburger Vorstadt Nr. 9.

 

Kripperlschaun und Suchspiel

Um das Entdecken noch spannender zu machen, gibt es in diesem Jahr ein Suchspiel zu Details der Braunauer Wandelkrippe. In der Herzogsburg zu bestaunen ist auch das „Nazareth-Häusl“. Dabei handelt es sich um eine kleine, mechanisch betriebene Weihnachtskrippe mit beweglichen Figuren, welche sich speziell – aber nicht nur – bei Kindern großer Beliebtheit erfreut.

Außergewöhnliche, fast schon dreidimensional anmutende Krippenbilder von Aloys Wach (1892–1940), ein Ölgemälde der Bürgerspitalskirche zur Weihnachtszeit von Piroska Juszko (1909–1999) sowie eine kleine Sammlung alter Holzschlitten runden die Winter- und Weihnachtssammlung ab.

 

Volkskunst mit jahrhundertelanger Tradition

Das Krippenwesen hat in Österreich eine lange Tradition, über drei Jahrhunderte hinweg entwickelte sich eine breite Volkskunst. Im kirchlichen Jahreszyklus entstanden unterschiedliche Formen, beispielsweise Passionskrippen oder Ganzjahreskrippen. Am weitesten verbreitet ist sicherlich die Weihnachtskrippe.

Die Idee der öffentlich aufgestellten Kirchenkrippe verbreitete sich im Laufe des 17. Jahrhunderts über Österreich. Im 18. Jahrhundert wurde die Krippe zu einer üppigen, mitunter verspielten Inszenierung zwischen barocker Lebensfreude und inniger Frömmigkeit – zu den prunkvoll gekleideten Hauptfiguren gesellten sich Handwerker, Wirte, Musikanten, Einsiedler, Soldaten, Bergleute und allerlei andere Figuren. Das biblische Geschehen wurde auf diese Art mit der damaligen Gegenwart verbunden.

Kripperlschaun in der Herzogsburg

 

Bezirksmuseum Herzogsburg

Altstadt 10, 5280 Braunau am Inn

Eintritt frei

Dienstag bis Samstag von 13.30 bis 17 Uhr (außer Feiertage)

Zusätzliche Sonderöffnung:

Sonntag, 11. Dezember 2022

Sonntag, 18. Dezember 2022

jeweils von 14 bis 18 Uhr

geschlossen an Feiertagen

geschlossen von 24.12.2022 bis 07.01.2023

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