„Martin 2 ist einsatzbereit.“ Mit diesen Worten meldete die Crew am 1. Jänner 1988 den Betriebsstart des ersten in Linz stationierten Notarzthubschraubers. Bereits wenige Stunden später flogen die Retter gleich zu ihrem ersten Einsatz: Am Kasberg stürzte ein Skifahrer. Das Team flog den Sportler auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus. 30 Jahre danach kann der Notarzthubschrauberdienst auf mehr als 25.000 versorgte Patientinnen und Patienten zurückblicken.
Seit genau drei Jahrzehnten ist der Notarzthubschrauber Christophorus 10 fixer Bestandteil des heimischen Rettungswesens. Schwere Verletzungen, akute Erkrankungen und herausfordernde Einsätze im alpinen Gelände gehören für die fliegenden Helferinnen und Helfer zum Alltag. In Erinnerung geblieben ist die Rettung eines deutschen Bergsteigers, der im November diesen Jahres am Dachstein in eine 30 Meter tiefe Felsspalte stürzte, aus der er sich selbst nicht mehr befreien konnte.
Das Kern-Einsatzgebiet des Notarzthubschraubers umfasst weite Teile des Mühlviertels, den oberösterreichischen Zentralraum und Teile der Gebirgsregionen. Abhängig von der Verfügbarkeit benachbarter Notarzthubschrauber erweitert sich das Einsatzgebiet bis ins Innviertel, Mostviertel und über die gesamte Gebirgsregion bis ins steirische Ennstal.
Seit seiner Gründung ist „Christophorus 10“ am Flughafen Linz stationiert. Das Team besteht aus 20 Flugrettungsärzten vom Kepler Universitätsklinikum, drei Piloten (Angestellte des ÖAMTC) und sechs Flugrettungssanitätern, die vom OÖ. Roten Kreuz gestellt werden. Von Anfang an dabei ist Werner Lang (57), der seinen ersten Einsatz am 1. Jänner 1988 flog und es bis heute auf knapp 5.000 Flugeinsätze brachte. Er leitete das Christophorus-Team 29 Jahre lang und gab diese Funktion im Vorjahr an Andreas Manigatterer weiter. Die Besatzung des Notarzthubschraubers leistet täglich von Sonnenaufgang (frühestens 6 Uhr) bis zum Einbruch der Dunkelheit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Bundesland. „Maximal drei Minuten nach der Alarmierung hebt der Hubschrauber in Richtung Einsatzort ab. Rund neun Minuten später landen wir beim Patienten“, verrät Werner Lang.
Mehr als 25.000 mal hob der Notarzthubschrauber aus Linz-Hörsching in den vergangenen 30 Jahren zum Einsatz ab. Der Großteil davon (85 %) sind Primäreinsätze. Darunter versteht man Einsätze, bei denen der Patient auf schnellstem Wege in das nächstgelegene Spital geflogen werden muss. Die restlichen 15 % entfallen auf Sekundärtransporte, also auf Überstellungen von einem Krankenhaus in ein anderes.
„Der Notarzthubschrauber Christophorus 10 ist unverzichtbarer Bestandteil der oberösterreichischen Rettungslandschaft. Ich danke allen ganz herzlich, die sich tagtäglich dafür einsetzen, die Leben anderer Menschen zu retten und freue mich, zum 30-Jahr-Jubiläum persönlich gratulieren zu dürfen“, so Landesrätin Mag.a Christine Haberlander.
Bildtext: Landesrätin Mag.a Christine Haberlander und Präsident Dr. Walter Aichinger, OÖ. Rotes Kreuz, mit dem Team des Notarzthubschraubers „Christophorus 10“.
Foto: Land OÖ/Kauder