„Pflegebedarf wächst im Bezirk Schärding um 43,5 % bis 2040“

Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer: „Heute schon die gute Pflege für morgen sichern!“

 

v.l.n.r.: Fr. Schwarzgruber (SHV Schärding), Frau Hötzeneder (SHV Schärding), Frau Auinger (Heimleiterin), Sozial-Landesrätin Gerstorfer, Bezirkshauptmann Dr. Greiner beim Modell des geplanten Zentrum Tummelplatz. Es soll bis 2021 in Betrieb gehen und wird 112 Heimplätze bieten. Foto: Land OÖ

 

Die Zahl der Pflegebedürftigen wird landesweit von derzeit rund 80.000 auf zirka 126.000 im Jahr 2040 steigen. „Auch im Bezirk Schärding ist Pflege das große Zukunftsthema. Und es ist ein Beruf mit Zukunft. Wenn die Anzahl der Pflegebedürftigen im Bezirk bis 2040 um 43,5 % steigt, dann brauchen wir auch entsprechend viele zusätzliche Fachkräfte“, stellt Sozial-Landesrätin Birgit Gerstorfer nach dem Besuch im Altenheim Schärding klar. Die stationären Pflegeplätze (aktuell 12.500 in OÖ) werden bis 2025 schrittweise weiter ausgebaut. Immer mehr nachgefragt werden Mobile Dienste und die 24-Stunden-Betreuung.

 

Pflege-Angebote den Bedürfnissen  der Menschen anpassen

Oberösterreich verfügt über ein gut abgestimmtes Angebot an Tagesbetreuung, Mobile Pflegedienste, 24-Stunden-Pflege, betreutes Wohnen sowie Alten- und Pflegeheime. Mit den Veränderungen beim Pflegebedarf muss auch das Angebot angepasst werden. Oberste Prämisse ist dabei, dass die Angebote optimal auf die Bedürfnisse der Bevölkerung angepasst werden. Außerdem gilt es für Fachkräfte-Nachwuchs zu sorgen, um die wachsenden Pflegeherausforderungen gerecht auf viele Schultern zu verteilen.

 

Das von Landesrätin Gerstorfer geforderte Ausbildungspaket mit speziellen Angeboten für Berufs-Umsteiger/innen und Wiedereinsteiger/innen ist aktives Gegensteuern gegen den Pflegekräftemangel. „Auch in Bezirk Schärding werden wir bei 64 % mehr Über-80-Jährigen im Jahr 2040 zahlreiche zusätzliche Kräfte brauchen“, so Birgit Gerstorfer. Außerdem werden auch Mobile Dienste und alternative Wohnformen für die wohnortnahe Betreuung von Menschen mit geringen Pflegestufen auszubauen sein.

 

1.600 Pflegekräfte landesweit bis zum Jahr 2025 gesucht

Der größte Teil des Personals in der Altenbetreuung sind Personen, die sich im Alter zwischen 30 und 40 Jahren umschulen lassen. Diese Personen haben bereits einen anderen Beruf erlernt und ausgeübt, sind hoch motiviert für den Sozialbereich und auf Grund ihrer Lebenserfahrung persönlich gefestigt. Leider ist der Lebensunterhalt während der 2-jährigen Ausbildungszeit – auch wenn die Ausbildung kostenlos ist – ohne Einkommen für die meisten nicht finanzierbar. „Deshalb muss die Bundesregierung das Fachkräftestipendium des AMS auch für die Fachsozialbetreuer Altenarbeit öffnen – wie das der Landtag bereits einstimmig beschlossen hat“, betont Landesrätin Gerstorfer.

 

Pflegende Angehörige bestmöglich unterstützen

Der Großteil der Pflege von Senior/innen erfolgt durch Familienmitglieder in den eigenen vier Wänden. Diese Tätigkeit erfordert viel Zeit, Geduld und Energie. Pflegende Angehörige leisten täglich enormes und überfordern sich oft, da sie zu spät Hilfe in Anspruch nehmen. Deshalb ist die Entlastung Pflegender Angehöriger besonders wichtig. Neben  speziellen Kursen und Austauschmöglichkeiten mit Gleichgesinnten gibt es Unterstützungs­möglichkeiten durch die Kurzzeitpflege, wenn Angehörige selbst eine Auszeit brauchen oder verhindert sind. Angebote für Pflegende Angehörige findet man auf www.pflegeinfo-ooe.at und auf der Website des Landes Oberösterreich unter dem Themenbereich Gesellschaft und Soziales.

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