Schlaganfall: Jetzt zählt jede Minute Ried

Schlaganfall: Jetzt zählt jede Minute Ried

Rund 25.000 Menschen jährlich erleiden in Österreich einen Schlaganfall, am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried werden pro Jahr knapp 500 Patienten behandelt. Dabei handelt es sich um einen akuten Notfall, der sofortiger Behandlung bedarf. In den ersten Stunden kann in einer spezialisierten Schlaganfalleinheit eine zielgerichtete Therapie erfolgen. Wer wartet und nicht sofort das Krankenhaus aufsucht, riskiert schwere Folgeschäden.

Schlaganfall: Jetzt zählt jede Minute Ried: Rund 25.000 Menschen jährlich erleiden in Österreich einen Schlaganfall, am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried werden pro Jahr knapp 500 Patienten behandelt. Dabei handelt es sich um einen akuten Notfall, der sofortiger Behandlung bedarf. In den ersten Stunden kann in einer spezialisierten Schlaganfalleinheit eine zielgerichtete Therapie erfolgen. Wer wartet und nicht sofort das Krankenhaus aufsucht, riskiert schwere Folgeschäden.

„Das Tückische am Schlaganfall ist, dass die Betroffenen keine Schmerzen verspüren und deshalb die Gefahr unterschätzen“, weiß Prim. Prof. Dr. Andreas Kampfl, Leiter der Abteilung für Neurologie am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried. Bei einem Schlaganfall sterben aber pro Stunde 120 Millionen Nervenzellen ab und das Gehirn altert um 3,6 Jahre. Die Akutversorgung an einer Stroke Unit, einer speziellen Intensivstation für Schlaganfallpatienten, verringert das Risiko, einen Schlaganfall nicht zu überleben oder schwere Dauerschäden davonzutragen, deutlich. Voraussetzung ist eine rasche Behandlung: Je früher eine Behandlung erfolgt, umso besser stehen die Heilungschancen. Dafür sorgt ein speziell geschultes, multiprofessionelles Team mit modernster Akutdiagnostik, Überwachung der lebenswichtigen Funktionen und gezielter Therapie.

„Es ist entscheidend, die Warnzeichen zu kennen und sie ernst zu nehmen“, ruft Prof. Kampfl zum Handeln auf. Die Symptome des Schlaganfalls sind so typisch, dass drei von vier Schlaganfällen auch von medizinischen Laien als solche erkannt werden.

Mit der FAST-Regel können Sie einen Schlaganfall erkennen:

  • Face (Gesicht): Fordern Sie die Person auf, zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen, deutet das auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • Arms (Arme): Die Person soll die Arme gleichzeitig heben. Bei einer Halbseitenlähmung gelingt das nicht mit beiden Armen.
  • Speech (Sprache): Sprechen Sie einen einfachen Satz, den die Person nachsprechen soll. Ist sie dazu nicht in der Lage, deutet das auf Sprachstörungen hin.
  • Time (Zeit): Wählen Sie bei Verdacht auf Schlaganfall umgehend den Notruf 144.

Richtig handeln, wenn diese Warnsignale erkannt werden:

  • Rufen Sie sofort die Rettung (Notruf 144)
  • Notieren Sie, wann genau die Beschwerden begonnen haben (Uhrzeit)
  • Halten Sie eine Medikamentenliste bereit
  • Sofortiger Transport auf eine Stroke Unit, auch wenn die Beschwerden rasch abklingen

Zeit ist Gehirn

Für den Behandlungserfolg zählt jede Minute. Die Rettung informiert das Krankenhaus, wenn ein Patient mit Verdacht auf Schlaganfall transportiert wird. Das stellt sicher, dass im Spital sofort abgeklärt wird, ob es sich um einen Schlaganfall handelt und keine unnötige Zeit bis zum Beginn der Therapie verstreicht. Je rascher gehandelt wird, umso wirkungsvoller kann den Patienten geholfen werden.

Nicht zu unterschätzen ist auch das so genannte „Schlagerl“

Bei dieser leichteren Form des Schlaganfalls, die TIA (Transitorisch ischämische Attacke) genannt wird, handelt es sich um eine vorübergehende Durchblutungsstörung des Gehirns. Zwar verschwinden die Symptome nach wenigen Minuten, aber das Risiko, dass sich innerhalb weniger Stunden oder Tage ein Schlaganfall mit bleibenden Schäden ereignet, ist deutlich erhöht. Deshalb müssen auch diese Patienten unbedingt auf einer Stroke Unit behandelt werden.

Beim Schlaganfall zählt jede Minute

Bildmaterial: © KH BHS Ried/Hirnschrodt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.