Verkehrsfreigabe des 1. Bauabschnitts der Umfahrung Mattighofen-Munderfing

Baulos ‚Umfahrung Munderfing‘ Ausbaunotwendigkeit „

Munderfing 2 (3)

Mit der Verkehrsfreigabe der ‚Umfahrung Munderfing‘ wird eine wesentliche Entlastung für das Zentrum erreicht. Staus, Unfälle und Lärm im Stadtzentrum werden deutlich verringert. Diese Entlastung bringt eine Verbesserung der Lebensqualität für die Munderfinger mit sich und darüber hinaus wird die Verkehrssicherheit gesteigert“, betont Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

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Derzeit verläuft der gesamte Durchzugsverkehr auf der B147 Braunauer Straße durch die Ortskerne von Mattighofen und Munderfing. Durch die hohe Verkehrsbelastung und die ungenügenden Anlageverhältnisse kommt es im Ortszentrum von Mattighofen laufend zu Verkehrsbehinderungen, Staubildungen und Unfällen. Auch in Munderfing kommt es im Ortsgebiet immer wieder zu gefährlichen Situationen und Staubildung.

Ziel der Umfahrung Mattighofen-Munderfing ist zum einen die Entlastung der Ortskerne (Stadtplatz) von Mattighofen und Munderfing vom Durchzugsverkehr und zum anderen die Schaffung direkter Zufahrtsmöglichkeiten zu den Industriestandorten.

Entlastung für die Bewohnerinnen und Bewohner von Munderfing

Die Verkehrszählung im Jahr 2013 ergab im Bereich Munderfing Nord ca. 8.600 Fahrzeuge pro 24 Stunden, in Munderfing Süd ca. 6.800 Fahrzeuge pro 24 Stunden mit jeweils ca. 11 %

Schwerverkehrsanteil. Durch die Errichtung der ca. 3,3 km langen Umfahrung von Munderfing können ca. 70 % des derzeitigen Verkehrsaufkommens auf die Umfahrung verlagert werden

Trassenführung

Mit der Trassenverordnung der Oö. Landesregierung aus dem Jahr 2009 wurde der Grundstein zur Realisierung der Umfahrung Mattighofen-Munderfing gelegt. Das neue Trassenband der B147 Braunauer Straße beginnt im Süden von Munderfing bei alt km 11,160, ca. 200 m nördlich der bestehenden Eisenbahnkreuzung. Nach Querung des Schwemmbaches führt die Trasse in einem weiten Rechtsbogen auf ebenen, ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Flächen westlich um den Ort Munderfing. Dabei werden eine Gemeindestraße, der sog. ‚Römerweg‘, die L1043 Lochener Straße, die Gemeindestraße Jegingerstraße, die Gemeindestraße nach Haidberg sowie die Gemeindestraße nach Pfaffstätt und die Lindenstraße (Gemeindestraße) gekreuzt. Ab Bau-km 3,1 lehnt sich die Trasse an das neue Betriebsbaugebiet an und mündet bei Straßen-km 13,6 wieder in den Bestand der B147 Braunauer Straße.

Errichtung der Umfahrung Munderfing

Die Spatenstichfeier für den 1. Bauabschnitt fand am 4. Juli 2015 statt. Mit dem Bau der Schwemmbachbrücke in Munderfing Süd wurde im Sommer 2015 begonnen. Noch im selben Jahr erfolgte die Fertigstellung.

Die Ausschreibung der Bauarbeiten für die gesamte Trasse erfolgte im Herbst 2016, die Vergabe fand im Winter 2016/2017 statt. Mit dem Bau wurde im Frühjahr 2017 begonnen. Nach einer Bauzeit von nur zehn Monaten wird am 28. November 2017 die Umfahrungstrasse für den Verkehr freigegeben. Ab diesem Zeitpunkt wird die geplagte Bevölkerung durch die Verkehrsumlagerung von rund 70 % vom Ortszentrum von Munderfing auf die Umfahrung entlastet. Alleine durch diese Verkehrsumlagerung auf die neue Trasse der B147 Braunauer Straße steigt die Sicherheit für Fußgänger/innen und Radfahrer/innen im Ortskern massiv.

Die Bauarbeiten umfassten den Bereich von Bau km 0,000 bis Bau km 3,300. In diesem Teilabschnitt wurden acht Brückenbauwerke errichtet. Zwei der acht Unter- oder Überführungen sind reine Fuß- und Radwegunterführungen, welche dem nichtmotorisierten Individualverkehr das gefahrlose Queren der neuen Umfahrungstrasse ermöglichen. Um die Aufrechterhaltung unterbrochener Verkehrsbeziehungen zu gewährleisten, sind neue Gemeindestraßen und landwirtschaftliche Nebenwege errichtet worden. Die Baufertigstellung für die Restarbeiten ist mit 15. Dezember 2017 terminisiert. „Es freut mich, dass durch dieses wichtige Projekt die Lebensqualität für die Munderfinger verbessert und die Verkehrssicherheit gesteigert wird“, erklärt Landesrat für Infrastruktur Mag. Günther Steinkellner.

Apropos, wussten Sie, dass…

85.000 m³ Aushubmaterial aus dem Rückhaltebecken Teichstätt West entnommen wurden, um den Straßendamm zu schütten? Somit wurden Synergien genutzt, um einerseits den Hochwasserrückhalteraum zu vergrößern und andererseits den Unterbau der neuen Umfahrung Munderfing zu errichten. Gleichzeitig wurde das angefallene Erdmaterial vom Aushub der neuen Trasse für die bepflanzten Erdwälle entlang der künftigen Landesstraße wiederverwertet.

Ausblick auf die Bauabschnitte 2 und 3 der Umfahrung Mattighofen-Munderfing

Der 2. Bauabschnitt bis nach Stallhofen wurde von den zuständigen Behörden straßenrechtlich und naturschutzrechtlich bewilligt. Gegen die straßenrechtliche Bewilligung wurde Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht Oberösterreich erhoben. Über diese Beschwerde wurde noch nicht entschieden. Gegen den UVP-Bescheid, mit dem für Abschnitt 2 festgestellt wurde, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist, wurde Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht erhoben. Die Beschwerde wurde vom Bundesverwaltungsgericht geprüft und festgestellt, dass – wie zu erwarten war – keine UVP-Pflicht besteht.

Das straßenrechtliche Bewilligungsverfahren für den 3. Bauabschnitt von Stallhofen bis zur Einbindung in den Bestand auf Höhe der Schulstraße in Schalchen wurde schon eingeleitet und es hat bereits eine mündliche Verhandlung stattgefunden. Der Bewilligungsbescheid wird in naher Zukunft erwartet. Mit dem Bau des 2. und in Folge des 3. Abschnittes soll nach Erlangen der rechtlichen Voraussetzungen ehestmöglich begonnen werden.

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Abb.1: Planausschnitt Bauabschnitt 1 Quelle: Land OÖ

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