Landesweit passieren jährlich rund 580 Unfälle mit Motorrädern – Wenn der Lenker bewusstlos ist, kann der Sturzhelm zum Ersticken führen
Rund 580 Motorrad-Unfälle passieren jedes Jahr auf den Straßen im Bundesland. 2017 endeten zwölf davon tödlich. Diese Zahlen zeigen, dass Motorradlenker bei Unfällen besonders gefährdet sind. Denn: Im Gegensatz zu PKW oder LKW ist die Knautschzone meist der eigene Körper.
Nässe, Laub auf der Straße, zu hohe Geschwindigkeit oder ein plötzlich auftauchendes Hindernis – egal, was als Ursache für einen Unfall gilt, im Fall des Falles bleibt dem Motorradfahrer nur Bekleidung und Helm als Knautschzone.
Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit passierten in den vergangenen drei Jahren jährlich rund 580 Unfälle, die in einigen Fällen tödlich endeten. Vorsichtiges und vorausschauendes Fahren gilt vor allem deshalb als Gebot der erste Stunde und bester Unfallschutz.
Verhalten am Unfallort
Sollte es trotz allem zu einem Unfall kommen, hilft es Ruhe zu bewahren, Unfallstelle absichern, lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen und den Notruf 144 absetzen.
„Ist der Verletzte bei Bewusstsein, kann man behilflich sein, den Helm vorsichtig zu entfernen. Ist die Person jedoch ohne Bewusstsein, muss der Helm zur Kontrolle der Atmung abgenommen werden“, erklärt Dr. Aichinger Walter, Präsident des OÖ. Roten Kreuzes.
Richtiges abnehmen des Sturzhelms
Der Helfer kniet dabei oberhalb des Kopfes, ergreift den Helm seitlich, und richtet ihn gerade. Nach dem Öffnen des Visiers und des Kinnriemens zieht oder kippt der Ersthelfer den Helm vorsichtig nach hinten. In weiterer Folge stützt man als Helfer mit einer Hand den Hinterkopf, während man den Helm mit der anderen Hand an der Oberkante erfasst, herunterzieht und zur Seite legt. „Ein Sturzhelm schützt den Kopf vor Verletzungen. Er birgt aber auch die Gefahr des Erstickens, wenn ein Motorradfahrer das Bewusstsein verliert!“, sagt Aichinger
Beinahe täglich kommt es auf den heimischen Straßen zu Unfällen – jeder kann in die Situation kommen, Erste Hilfe zu leisten.
Erste Hilfe Kurs
Da sich Unfälle trotz aller Vorsicht nicht immer verhindern lassen, rät das Rote Kreuz dazu, das Erste-Hilfe-Wissen aufzufrischen. „Ein Erste-Hilfe-Kurs gibt Sicherheit und lohnt sich zu 100 Prozent“, weiß Dr. Aichinger Walter, Präsident des OÖ. Roten Kreuzes. Unkomplizierte Online-Anmeldung und das komplette Erste-Hilfe-Kursangebot in ihrer Nähe unter www.erstehilfe.at. Übrigens: Der Kurs kann seit kurzem bequem via Online-Banking bezahlt werden.